Kreuzberg im Regen

Als ich mich in der vergangenen Woche für den Kreuzberger Viertelmarathon gemeldet habe, ahnte ich natürlich nicht, wie sich das Wetter entwickeln würde. Der Keuzberger Viertelmarathon ist für mich ein Traditionslauf, den ich bis vor meinen Ultraambitionen jedes Jahr gelaufen bin. Nun wollte ich es einfach mal wieder erleben. Es ist ein sehr liebevoll organisierter Lauf mitten in Berlin. Man läuft durch die Straßen von Kreuzberg und es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Außerdem war es für mich eine Möglichkeit, mal wieder nette, mir bekannte Läuferinnen und Läufer aus der Berliner Läuferszene zu treffen. Immerhin habe ich dort meine Wurzeln :-).

Als heute Morgen der Wecker klingelte, zeigte mir der erste Blick aus dem Fenster, das es wohl heute eine Wasserschlacht geben würde. Es regnete in Strömen, und es sah auch nicht so aus, als ob sich das in den nächsten Stunden ändert. Aber wer mich kennt, der weiß, das ich mich davon nicht beeindrucken lasse. Wie gewohnt bereitete ich mir mein Frühstück, packte meine Tasche, und beschloss, bei diesem Wetter mit dem Auto zu fahren. Das ist dann doch angenehmer.

Auf dem Sportplatz am Columbiadamm angekommen, lief mir als Erster Steffen über den Weg. Er war wie immer mit dem Radl da. Nun waren auch einige Fotos von der Strecke möglich. Steffen ist da schon ein richtiger Profi. Ich drückte ihm die Kamera in die Hand, und sofort war ich eine Sorge los :-) Bis zum Start war noch eine gute Stunde Zeit zum Schwatzen und Warmlaufen. Der Regen wollte auch nicht nachlassen, so das die Kleiderordnung bis zum Schluß offen blieb. Endlich, punkt 10 Uhr fiel dann der Startschuß. Eine flotte Gruppe Cheerleeder schickte uns mit schönen, lauten Klängen auf die Strecke. Ich startete erst einmal mit Jacke, was sich aber sehr schnell als zu warm erwies. So beschloß ich, wie vorher abgemacht, meine Jacke bei der ersten Gelegenheit an Steffen zu übergeben.

Nach einem Kilometer war es dann soweit. Ich konnte Steffens gelbe Jacke schon von weitem leuchten sehen. Die Übergabe meiner Jacke verlief reibungslos, aber der Regen prasselte ununterbrochen weiter. Hinzu kam auch noch zeitweise starker Wind. Aber es war nicht kalt.
Mein Ziel war es, so locker und so zügig wie möglich durchzulaufen und zu sehen, was am Ende dabei heraus kommt. Da ich nur noch sehr selten solche für mich kurzen, spritzigen Strecken laufe, war es einfach mal interessant, wo ich jetzt in meinem Leistungsvermögen stehe. Das Ziel ereichte ich nach 50,42 min. Damit war ich hoch zufrieden. Ich hab mich auf der Strecke richtig wohl gefühlt, und ich glaube, ein bisschen schneller wäre noch gegangen, wenigstens unter 50 min. Na ja, vielleicht beim nächsten Mal :-)
Nach dem Duschen warf ich dann natürlich schnell noch einen Blick in die Ergebnisliste und erlebte eine Überraschung. Ich hatte Platz 3 in der Altersklasse belegt. Damit rechnete ich bei diesem gut besuchten Lauf wirklich nicht.

Nun hieß es auch noch auf die Siegerehrung zu warten. Daran hatte ich hier keine guten Erinnerungen. Man musste sich erfahrungsgemäß auf eine sehr lange Wartezeit einrichten. Diese Zeit wurde zwar immer mit einem guten Rahmenprogramm und der Tombola überbrückt, aber bei Regen macht das auch keinen Spass. Erstaunlicherweise ging es aber heute doch ziemlich flott. Auch hier hat sich der Veranstalter gemausert. Alles in Allem war es mal wieder eine rundum gelungene Veranstaltung. Dank an die "Turngemeinde in Berlin 1848 e. V." Macht weiter so. Wahrscheinlich bin ich im nächsten Jahr wieder dabei, auch wenn es nicht mit einem Platz unter den ersten Drei klappt.

Stolz und glücklich nach der Siegerehrung

In den Altersklassen gab es für Platz 1 bis 3 einen schönen Pokal